Wir gratulieren Kira Weidle ganz herzlich zu ihrem sensationellen Vizeweltmeistertitel
„In Cortina weiß ich, wie sich ’schnell’ anfühlt“
Kira Weidle rast mit WM-Silber in Cortina d’Ampezzo in die Riege herausragender deutscher Speedfahrerinnen – und macht den Skiclub Starnberg stolz.
"Wahnsinn, ich weiß noch nicht ganz, was ich sagen soll, es braucht noch ein bisschen, bis ich es realisiert habe." Unmittelbar nach der WM-Abfahrt in Cortina d'Ampezzo war Kira Weidle einigermaßen sprachlos. Natürlich hatte sie sich viel vorgenommen, natürlich war sie nach Platz fünf im Abschlusstraining optimistisch gewesen.
Aber dass es am Ende tatsächlich ein Podestplatz werden könnte! Kira Weidle war seit ihrem Weltcupdebüt 2016 eine Art Wundertüte im Frauenteam des Deutschen Skiverbands. 2018 glaubte man bereits, Weidle könnte an die Weltspitze anklopfen. Die ersten Top-Ten-Ergebnisse, dann zwei dritte Plätze in der Saison 2018/19.
Jetzt wurde es Platz zwei bei der Weltmeisterschaft. Und mit diesem reiht sich Kira Weidle in die Riege der absoluten deutschen Topfahrerinnen ein, in einer Reihe mit Maria Höfl-Riesch, Irene Epple und Katja Seizinger. In der Königsdisziplin waren bei einer WM nur Heidi Biebl (1960) und Rosi Mittermaier (1976), die jeweils Gold gewannen, besser. Doch mit ihren 24 Jahren hat Kira Weidle ja noch einige Weltmeisterschaften und Titelchancen vor sich.
Und sie hatte während ihrer Abfahrt in Cortina d'Ampezzo gleich ein richtig gutes Gefühl: "Ich weiß wie es sich anfühlen muss, wenn man schnell ist", erklärte die frischgebackene Vize-Weltmeisterin.
Auch ihr Heimatverein – der SC Starnberg – hat sie von Zuhause aus gut unterstützt. Die DSV-Speedspezialistin ist in Starnberg aufgewachsen und hält auch große Stücke auf den Ski-Nachwuchs im Ski-Club Starnberg: "Der SC Starnberg hat in den letzten Jahren hervorragende Arbeit geleistet. Ich bin mir sicher, dass da was kommt", lobte die 24-Jährige ihren Verein. Und dieser Nachwuchs wäre wichtig, denn derzeit ist Weidle die einzige deutsche Weltcupfahrerin in den Speed-Disziplinen.
Als einer der ersten erkannte SC-Cheftrainer Matthias Pohlus Weidles Talent, als sie im Alter von vier Jahren mit ihren Eltern von Nordrhein-Westfalen nach Starnberg zog und sich dem örtlichen Ski-Club anschloss. „Sie konnte noch gar nicht Skifahren, aber sie hat immer unglaublich schnell alles umgesetzt, was man ihr gesagt hat“, erinnert sich Pohlus. Fortan förderte er Weidle, ließ keine Möglichkeit aus, mit ihr zu trainieren. Auch wenn der Weg in die Berge weit war. Häufig wartete er vor dem Starnberger Gymnasium, um mit ihr nach der Schule nach Seefeld/Tirol zu fahren und noch für zwei Stunden zu trainieren. Das zahlte sich bald aus. Mit zwölf Jahren bereits war Kira Weidle Deutschlands beste Skifahrerin ihrer Altersklasse, 2016 gewann sie die Abfahrtsgesamtwertung im Europacup, feierte mit 19 Jahren ihr Debüt im Skiweltcup und war 2017 Bronzemedaillengewinnerin bei den Junioren-Weltmeisterschaften in Åre (Schweden). Zweimal stand sie bislang im Weltcup als jeweils Dritte auf dem Siegerpodest. Und nun ist sie Vizeweltmeisterin.
Mittlerweile ist der SC Starnberg in der Ski-Szene hoch anerkannt. „Wir gehören heute zu den renommiertesten Rennclubs in ganz Deutschland“, sagt der SCS-Vorsitzende Helge von Hirschhausen. Neben Kira Weidle, die laut von Hirschhausen „dafür der Eisbrecher war“, stehen viele andere Athleten aus Starnberg – wie zum Beispiel Leonie Flötgen, Nora Brand, Ole Schmetzer, Lucy Margreiter oder Pauline und Florian Fischer – in diversen Nationalkadern. Und für die vielen jüngeren Starnberger Skitalente ist Weidles Erfolg ein Vorbild, es ihr gleichzutun. „Kira gibt den Kindern den Glauben, dass es auch von Starnberg aus geht“, sagt Matthias Pohlus. „Keiner hat nach Kiras durchwachsener Saison geglaubt, dass sie eine Medaille holen kann, aber sie selbst hat daran geglaubt. Das wollen wir unseren Kindern vermitteln, dass sie immer an sich glauben sollen.“
Als Hauptsponsor und Partner des Skiclubs Starnberg freuen wir uns sehr über Kira Weidles Erfolg und sind stolz auf die Arbeit, die der Verein in den letzten Jahren und Jahrzehnten geleistet hat.